Was ist Rhythmische Gymnastik

Die Rhythmische Gymnastik ist laut Ex-IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch die "charmanteste und fraulichste Sportart der Welt". Die Verbindung von Bewegung und Musik, bei gleichzeitiger Handhabung des Gerätes, ist die Charakteristik der Rhythmischen Gymnastik.

Voraussetzungen sind Körperbeherrschung und Konzentration, ohne Grazie und Harmonie der Bewegung zu vernachlässigen. In kaum einer anderen Sportart haben die Aktiven gleiche Möglichkeiten, ihre Persönlichkeit zu entfalten und zum Ausdruck zu bringen. Rhythmische Gymnastik ist Koordination von sportlicher Höchstleistung, ästhetischer Bewegung, Zeit- und Raumgefühl und gestalterischem Können.

Rhythmische Gymnastik wird immer mit Handgeräten und Musikbegleitung ausgeübt. Fünf Geräte stehen zur Auswahl: Seil, Ball, Reifen, Keulen und Band. Vier davon werden vom Int. Turnverband für jeweils zwei Jahre für den Einzelbewerb festgelegt. Das fünfte Gerät kommt dafür im Gruppenbewerb zum Einsatz. Rhythmische Gymnastik wird immer mit Handgeräten und Musikbegleitung ausgeübt

Handgeräte

Die Auswahl der Handgeräte bestimmt im Rhythmus von zwei Jahren der Internationale Turnerbund (FIG). Fünf Geräte stehen dabei für den Einzel- und für den Gruppenbewerb grundsätzlich zur Auswahl:

  • Seil: Das Seil besteht aus Hanf oder einem synthetischen Material. Die Länge richtet sich nach der Körpergröße der Gymnastin. Das Seil ist ein sehr dynamisches Handgerät. Gymnastinnen mit guter Explosiv- u. Sprungkraft haben hier ihre Stärken. 
  • Reifen: Der Reifen besteht aus Kunststoff oder Holz und wiegt mindestens 300 Gramm. Der Innendurchmesser beträgt 80 bis 90cm. Der Reifen bietet die größtmögliche Variation an Bewegungen.
  • Ball: Der Ball besteht aus Gummi oder synthetischem Material, wiegt mindestens 400 Gramm. Der Durchmesser beträgt zw. 18 und 20 cm. Der Ball ist ein "lyrisches" und elegantes Handgerät. Er liegt in der Hand der Gymnastin, ohne Abstützen am Handgelenk und ohne "Grapschen". Die Bewegungen sollen fließend sein.
  • Keulen: Die Keulen sind 40 bis 50 cm lang, jede wiegt mindestens 150 Gramm und besteht entweder aus Holz oder Kunststoff. Die Handhabung der Keulen setzt gute psychomotorische Koordinationsfähigkeit, Rhythmusgefühl und präzises Arbeiten voraus, sie sind das bevorzugte Handgerät für Gymnastinnen mit ausgeprägter, beidhändiger Geschicklichkeit.
  • Band: Das Band besteht aus ungestärkter Seide oder ähnlichem Material, es ist mindestens 6 Meter lang und 4 bis 6 cm breit. Der Bandstab hat einen Durchmesser von 1 cm und eine Länge von 50 bis 60cm, ist aus Bambus oder Holz oder Kunststoff oder Fiberglas. Das maximale Gewicht beträgt 35 Gramm.  Die Handhabung des Bandes sollte in weiten, fließenden, konstanten Bewegungen erfolgen.

Wettkampf-Disziplinen

Rhythmische Gymnastik kennt zwei unterschiedliche Wettkampf-Disziplinen:

  • Wettkämpfe im Einzelbewerb: Seit 1984 ist der Mehrkampf olympisch
  • Wettkämpfe im Gruppenbewerb: 1996 zum ersten Mal im olympischen Programm

Die Einzelgymnastinnen bestreiten einen Mehrkampf (vier Übungen) und die Gerätfinali, für die sich die besten acht Gymnastinnen pro Handgerät qualifizieren. Bei Welt- und Europameisterschaften wird zusätzlich noch ein Mannschaftswettkampf ausgetragen.

Die Gruppen bestehen aus sechs Gymnastinnen, von denen jeweils fünf eine gemeinsame Übung präsentieren. Im Wettkampfprogramm stehen jeweils zwei Übungen, eine mit dem gleichen Handgerät und eine mit zwei verschiedenen Handgeräten.

Übungsdauer

Eine Einzel-Übung ist maximal 1:30 min lang, eine Gruppenübung dauert maximal 2:30 min.

Musik

Die Musikbegleitung wird von einer CD abgespielt oder im Internet hochgeladen und ist auf die Übungen zugeschnitten, oder extra dafür komponiert. Musikbegleitung darf durch ein oder mehrere Instrumente erfolgen, stimmliche Begleitung ist erlaubt, zwei der 4 Übungen können auch zu einem Musikstück mit Text gezeigt werden.

Kampfgericht

Als Kampfrichterinnen werden vorwiegend Damen eingesetzt, die eine schwierige Prüfung nach int. Norm bestanden haben und daher ein hohes Maß an Fachkenntnis wieSituationsgewandtheit besitzen. Das Kampfgericht besteht
für jede Übung aus einer D- und und einer E-Jury. Die D(ifficulty)-Jury bewertet den technischen Wert der körpertechnische Schwierigkeiten, Risikoelemente, außergewöhnliche Gerättechniken und Tanzschritt-Sequenzen. Die E(xecution)-Jury bewertet den künstlerischen Aspekt und die Ausführung.

Die GUG hat im Moment 3 geprüfte Kampfrichterinnen:

  • Sabine Arenkens, internationale Brevet 4/3
  • Beatrice Baglioni-Greilberger, nationales Brevet
  • Glena Zandi, nationales Brevet

Bewertung

Eine Gymnastin oder Gruppe kann für eine Übung maximal 20 Punkte erhalten: Diese Höchstnote setzt sich zusammen aus zehn Punkten für die Schwierigkeiten und zehn Punkten für die Ausführung. Die Höchstnote im Mehrkampf beträgt also 80 Punkte im Einzel und 40 Punkte bei der Gruppe.

Wettkampffläche

Die Wettkampffläche besteht aus einem 13x13 Meter großen Teppich auf einem speziell abgefederten Unterbau (letzterer kann bei kleineren Meetings und Nachwuchsbewerben auch weg gelassen werden). Die rote Linie begrenzt die Wettkampffläche - bei Übertretungen gibt es Punktabzug. Die Wettkampfhalle muss über dem Teppich mindestens zehn Meter hoch sein, wobei auch keine Verstrebungen tiefer liegen dürfen. Sonst könnten Geräte anschlagen oder hängen bleiben.

Chronik der Rhythmischen Sportgymnastik in Österreich

Die Ursprünge der Rhythmischen Gymnastik als Wettkampfdisziplin gehen auf die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. 1963 fand dann in Budapest die erste Weltmeisterschaft statt, 1978 in Madrid die erste Europameisterschaft.

Die Premiere der Rhythmischen Gymnastik innerhalb des ÖFT ereignete sich 1968: Erstmals wurden Staatsmeisterschaften ausgetragen, allerdings noch unter der Bezeichnung "Moderne Gymnastik" (die Umbenennung auf "Rhythmische Sportgymnastik" erfolgte 1974 und auf "Rhythmische Gymnastik" 1998). Schon davor hatte der Österreichische Gymnastikbund einige Jahre lang Wettkämpfe organisiert.

Seit 1984 ist die Rhythmische Gymnastik eine olympische Sportart. Bisher nahmen vier österreichische Gymnastinnen an den Olympischen Spielen teil: 1988 Elisabeth Bergmann (Rang 25), 1996 Birgit Schielin (Rang 24) und Nina Taborsky (Rang 29) sowie 2008 Caroline Weber als bisher bestplatzierte Österreicherin auf Rang 17.

Drei Mal organisierte der ÖFT bislang internationale Topereignisse in Wien: Die Europameisterschaft 1984 und 2013 sowie die Weltmeisterschaften 1995. Außerdem konnte man die Weltelite bereits neun Mal bei Grand-Prix Meetings an wechselnden Standorten (Wien, Linz, Korneuburg, Innsbruck, Hard/Bodensee) in Österreich bestaunen. Österreichs Rekord-Staatsmeisterin ist Caroline Weber (TS Dornbirn), sie hält mit 55x Gold nicht nur den ewigen Ö-Rekord, sondern auch den "Weltrekord" an nationalen Meistertiteln.

Unsere Kampfrichter und Trainer

Die GUG hat mehrere geprüfte Kampfrichter mit regionalen und nationalem und internat. Brevets und viele ausgebildete Trainer und Übungsleiter, die ihr in unserem TEAM findet

Wenn du Interesse hast, als Kampfrichter oder Trainer bei uns tätig zu sein, dann melde dich bei uns!

office@gug-graz.at

Unser GUG Vorstand

Hier stellen wir euch unseren GUG Vorstand vor (zuletzt  gewählt am 17.11.2023), welcher im Hintergrund ehrenamtlich arbeitet, damit bei GUG alles funktioniert-ein großes Dankeschön an:

  • Mag. Sabine Arenkens - Obfrau
  • Verena Jurtschitsch - Obfrau Stellvertreterin
  • Eva Michalopoulos - Kassier
  • Paula Hesse - Schriftführer
  • Mag. Beatrice Baglioni-Greilberger - Beirat
  • Sabine Cibulca - Beirat
  • Nadja Körner - Beirat
  • Christian Traxler - Beirat
  • Norbert Adler - Rechnungsprüfer
  • Ing. Christian Herold - Rechnungsprüfer

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